Im Vortrag wurden die Wahlerfolge der AfD bei jungen Wähler*innen in Deutschland und deren Ursachen thematisiert. Es wurde gezeigt, dass ideologische, gesellschaftliche und ökonomische Faktoren wichtige Faktoren sind, die zur Unterstützung rechter Positionen beitragen. Der Einfluss von Bildung, Sozialisation und Geschlechterverhältnissen wurde im Vortrag ebenso diskutiert wie die Rolle sozialer Medien. Mit Blick auf rechte Jugendliche und auf Betroffene in der Jugendarbeit wurden Ansätze zur Prävention und Bekämpfung von Rechtsextremismus in der Kinder- und Jugendarbeit diskutiert, wobei die Bedeutung von Demokratiepädagogik, Empowerment und professioneller Haltung hervorgehoben wurden.
Flyer zur Veranstaltung: Flyer_Wer jung ist, wählt rechts?_Überlegungen aus Sicht von Jugendarbeit und -forschung (pdf, 165.1 KB)
PPP zur Veranstaltung: PPP_Wer jung ist, wählt rechts?_Überlegungen aus Sicht von Jugendarbeit und -forschung (pdf, 2.8 MB)
Propagierte »traditionelle« Geschlechterbilder sind für die extreme Rechte ein wichtiges Mittel, um Menschen zu erreichen und zu radikalisieren. Sie knüpfen dabei an ein vermeintlich »klassisches« Familienbild, bestehend aus Frau, Mann und Kind an. Im Antifeminismus können sich diese Normen mit Frauenfeindlichkeit und Verschwörungsideologien zu einer komplexeren Ideologie verbinden. Vorstellungen von Familie, Geschlecht bzw. »Gender« und insbesondere eine deutliche Queerfeindlichkeit nehmen im Kulturkampf der extremen Rechten eine prominente Rolle ein.
Enrico Glaser skizzierte im Rahmen eines Vortrags extrem rechte Vorstellungen von Geschlecht, die damit einhergehenden Feindbilder und Erzählungen sowie gezielte (politische) Instrumentalisierung bspw. von Frauenrechten oder Kinderschutz und beleuchtet damit verbundene Herausforderungen für die demokratische Zivilgesellschaft.
Den Flyer zur Veranstaltung finden Sie hier: Queerfeindlichkeit im Kontext von Rechtsextremismus (pdf, 156.1 KB)
Studien aus Großbritannien zeigen, dass nicht nur repressive, sondern auch präventive Maßnahmen kontraproduktive nicht-intendierte Effekte hervorrufen können, indem etwa Präventionsstrategien zur Verdachtskonstruktion sowie Stigmatisierung muslimischer und/oder migrantischer Minderheiten führen können. Ein rassismuskritischer Blick auf die Islamismusprävention hierzulande erscheint somit notwendig.
Daher widmet sich das Teilprojekt »Gemeinschaften unter Verdacht – Haben proaktive Sicherheitspolitik und Extremismusprävention nicht-intendierte rassistische Nebeneffekte?« der Frage, ob die (sogenannte universelle und selektive) Islamismusprävention rassistische Effekte auf ihre Zielgruppen hat und wenn ja, wie diese vermieden werden können. Im Fachvortrag wurden vorläufige Erkenntnisse des Projekts vorgestellt sowie zur Diskussion angeregt, wie innerhalb der Präventionslandschaft verankerten stigmatisierenden oder gar rassistischen Mechanismen langfristig entgegengewirkt werden kann.
Kernaussagen zur Veranstaltung: Kernaussagen Rassismuskritische Perspektiven auf die Islamismusprävention (pdf, 264.7 KB)
Flyer zur Veranstaltung: Rassismuskritische Perspektiven auf die Islamismusprävention (pdf, 110 KB)
Um den Dimensionen von Diskriminierung und institutionellem Rassismus in öffentlichen Verwaltungen gerecht zu werden, ist ein professioneller Umgang notwendig. Obwohl ein hoher staatsrechtlicher Anspruch auf Nichtdiskriminierung besteht, wird dieser Anspruch oft nicht ausreichend übertragen. Insbesondere Ministerien, als höchste Behörden der Länder und des Staates, tragen besondere Verantwortung, diesem nachzukommen.
Bei unserem Fachvortrag stellten wir uns gemeinsam folgende Fragen: Welche Realitäten bezüglich Diskriminierung und Rassismus existieren innerhalb öffentlicher Verwaltungen? Wie kann in öffentlichen Verwaltungen ein Arbeitsumfeld geschaffen werden, das diskriminierungs- und rassismuskritisches Denken und Handeln sicherstellt? Wie kann die Antidiskriminierungsarbeit auf ministerieller Ebene gestaltet werden?
Kernaussagen zur Veranstaltung: Kernaussagen Fachvorträge Ministerielle Antidiskriminierungsarbeit (pdf, 500.6 KB)
Flyer zur Veranstaltung: Flyer Ministerielle Antidiskriminierungsarbeit (pdf, 119.1 KB)
Rassismuserfahrungen sind für muslimische oder muslimisch gelesene Jugendliche alltäglich und eine Herausforderung, mit der sie permanent konfrontiert werden. Diese Erfahrungen sind für Betroffene verletzend und wirken ausgrenzend.
Bei unserem Fachvortrag stellten wir uns gemeinsam folgende Fragen: Wie gehen muslimische Jugendliche mit antimuslimischem Rassismus um? Welche Handlungsstrategien wählen sie, um sich durch hegemoniale Diskurse zu navigieren und Fremddeutungen eine Absage zu erteilen? Wie finden Empowermentstrategien hier ihren Platz?
Kernaussagen zur Veranstaltung: Kernaussagen Fachvortrag Empowerment- und Handlungsstrategien im Umgang mit AMR (pdf, 401.8 KB)
Flyer zur Veranstaltung: Empowerment- und Handlungs-strategien im Umgang mit antimuslimischem Rassismus (pdf, 157.6 KB)
Der diesjährige Fachtag setzte sich mit der gesellschaftlichen Wirkung und Funktionsweise von Institutionellem Rassismus auseinander. Das Demokratiezentrum Land Bremen lud bundesweit hierzu alle Mitarbeitenden der öffentlichen Verwaltung und Interessierte ein.
Folgender Artikel in der taz fasst den Fachtag zusammen: Fachtag der Bremer Sozialbehörde: Es gibt institutionellen Rassismus
Flyer zur Veranstaltung: Institutioneller Rassismus – Wirkungsweisen und Gegenstrategien in öffentlichen Verwaltungen (pdf, 161.9 KB)
Im Rahmen des Fachvortrags ging es um die Frage, wie Bildungsarbeit gelingen kann, die antimuslimischen Rassismus und Antisemitismus verbindend thematisiert, um letztlich beiden Phänomenen entgegenzuwirken. In der Veranstaltung setzten wir uns daher
mit folgenden Fragen auseinander: Wie unterscheiden sich die Phänomene und was haben sie gemeinsam? Weshalb kann es sinnvoll sein, sie zusammenhängend zu thematisieren? Und wann ist es notwendig, sich differenziert mit den Phänomenen zu befassen?
Kernaussagen der Veranstaltung: Kernaussagen Fachvortrag Die Verknüpfung antimuslimisch-rassismuskritischer und antisemitismuskritischer Bildungsarbeit (pdf, 448.7 KB)
Flyer zur Veranstaltung: Flyer Die Verknüpfung antimuslimisch-rassismuskritischer und antisemitismuskritischer Bildungsarbeit (pdf, 145.6 KB)
Unser Fachvortrag öffnete den Blick für Mehrfachdiskriminierungen im Kontext des antimuslimischen Rassismus, wenn diese mit weiteren Dimensionen sozialer Zugehörigkeit verflochten sind. Sie können aufgrund der (zugeschriebenen) Religionszugehörigkeit und race/Ethnizität erfolgen. Sie können aber auch mit weiteren sozialen Differenzkategorien, die diskriminierende Ausschlüsse nach sich ziehen, wie Geschlecht, Sexualität, Geschlechtsidentität, Alter, Befähigung oder Aufenthaltsstatus zusammenhängen.
Was bedeutet es also für muslimische Geflüchtete, gleichzeitig antimuslimischen Rassismus und Homophobie zu erleben – auch in vermeintlich »aufgeklärten« und liberalen Räumen? Welche Hürden bestehen in der Pflege älterer Muslim:innen? Welche Ausschlüsse erfahren trans Muslima in Behörden?
Das Demokratiezentrum hat im I. Quartal 2022 eine kleine Veranstaltungsreihe organisiert, die sich mit ideologischen Schnittmengen von alternativen Milieus und rechten Akteur:innen auseinandersetzte. Im Spannungsfeld zwischen Klimawandelleugnung und »Umweltschutz als Heimatschutz« entstehen Parallelen, Widersprüche und Vereinnahmungsversuche gegenüber demokratischen Akteur:innen der Umwelt- und Klimaschutzbewegung.
Der Journalist und ausgewiesene Rechtsextremismus-Experte Andreas Speit ging in seinem Vortrag »Verqueres Denken« auf gefährliche Weltbilder in alternativen Milieus ein. Zwei Onlineworkshops der Fachstelle Radikalisierungsprävention und Engagement im Naturschutz (FARN) gaben einen tieferen Einblick in den Umweltschutz von rechts und zeigten solidarische Gegenperspektiven der Klimagerechtigkeit auf.
Hier der Flyer zur Veranstaltungsreihe: Ökologie, alternative Milieus und die extreme Rechte – eine gefährliche Mischung (pdf, 141.3 KB)
Das Demokratiezentrum Land Bremen veranstaltete am 30.03.2022 einen Fachvortrag mit der Referentin Julia Ebner. Ausgehend von den Herausforderungen des islamistischen Extremismus online legte Julia Ebner in ihrem Vortrag die unterschiedlichen Stufen von Radikalisierungsprozessen dar und beleuchtete Manipulationsstrategien aus unterschiedlichen ideologischen Ecken. Wie sehen diese alternativen Online-Welten aus? Mit welchen Mitteln arbeiten diese Bewegungen, um ein starkes Gruppenzugehörigkeitsgefühl unter ihren Mitgliedern zu erzeugen? Und inwiefern lassen Insider-Codes, satirische Memes und videospielartige Anreizsysteme die Grenzen zwischen Wirklichkeit und Spiel verschwimmen?
Die Kernaussagen der Veranstaltung finden Sie hier: Kernaussagen Fachvortrag Desinformation, Verschwörungsmythen, Manipulationsstrategien (pdf, 137 KB)
Das Demokratiezentrum Bremen veranstaltete am 23.06.2021 einen Fachtag zum Thema Dimensionen des antimuslimischen Rassismus. Die Veranstaltung setzte sich historisch mit deutschen Islamdebatten auseinander und beleuchtete die Funktionsweisen von Rassismus gegen Muslim:innen. Wie tritt antimuslimischer Rassismus in Erscheinung? Ab wann sprechen wir von diesem und wie unterscheidet er sich von Islamkritik? Wie beeinflussen rassistische Kontinuitäten das Bild der muslimischen Frau? Wie sehen Diskurse des islamischen Feminismus aus?
Die Kernaussagen der Veranstaltung finden Sie hier: Kernaussagen Fachtag Dimensionen des antimuslimischen Rassismus (pdf, 797.1 KB)